Donnerstag 10. Dezember 2009 im Isar-Anzeiger
Grundsätzlich ist festzustellen, dass keine Verkehrsmaßnahme nur Vorteile bietet. Oberste Priorität hat aber in jedem Fall die Optimierung der Sicherheit. Das gilt sicher auch für die neue Ampel-Anlage an der Kreuzung Richard-Wagner- / Pater-Rupert-Mayer-Straße. Weitere Vorteile sind die Verlangsamung des Verkehrs in der Richard-Wagner-Straße und die Reduzierung des überörtlichen Schleichverkehrs, der bisher den vielen Ampeln auf der B11 ausgewichen ist.
Diejenigen, die schon vor Errichtung der Ampelanlage – aus welchen Gründen auch immer – dagegen zu Felde gezogen sind, versuchen nun offensichtlich im Nachhinein, eine kleine „Kampagne“ zu inszenieren, um diese Maßnahme zu diskreditieren. Die Argumente, die dazu herangezogen werden, sind die Tatsache, dass man vor der Ampel gelegentlich warten muss, und die Behauptung, die Anlage würde von den Schülern nicht angenommen. Davon sollten wir uns jedoch nicht beirren lassen.
Es ist ja geradezu der Sinn einer Ampel, dass sie die Teilnehmer bei querendem Verkehr – sei es durch Fahrzeuge oder Fußgänger – zum Halten auffordert. Die hier installierte „intelligente“ Ampel minimiert die Wartezeiten. Außerdem schaltet sie dem herannahenden Fahrzeug den Verkehr frei, wenn er sich der Ampel in angemessener Geschwindigkeit nähert und kein Querverkehr herrscht. Haben es die Pullacher wirklich so eilig, dass sie nicht wenige Sekunden warten können, wenn sie damit die Verkehrssicherheit erhöhen?
In jüngster Zeit hatte ich Gelegenheit, das Verhalten der Schüler an der Ampel zu beobachten. Aus eigener Überzeugung – möglicherweise aber auch auf Veranlassung der Schule – respektieren sie jetzt weitgehend die Ampel, zumal sie ihnen sehr schnell die Kreuzung frei schaltet. Auch wenn es gelegentlich zur „Kolonnen-Bildung“ kommen mag, so ist es doch kein Vergleich mehr mit den Zuständen vor Errichtung der Ampel.
In den letzten Wochen habe ich mit vielen Mitbürgern gesprochen. Die überwiegende Mehrheit hält die Errichtung der Ampel für sinnvoll und vernünftig, viele haben sich sogar an der intelligenten Wirkungsweise erfreut, die geradezu ein „Aha!-Erlebnis“ vermittelt, wenn man für entsprechende Geschwindigkeit mit sofortiger Grünschaltung „belohnt“ wird. Nicht ohne Grund spricht man aber von einer „schweigenden Mehrheit“ der Befürworter, während sich die Kritiker lauthals zu Wort melden.
Das bedeutet natürlich nicht, dass jegliche Kritik fehl am Platze ist. Konstruktive Kritik ist willkommen, auf destruktive Einwürfe kann man jedoch verzichten. Auch eine „intelligente“ Ampel kann noch optimiert werden (dafür gibt es ja diese „Intelligenz“!).
Dies hat sich die zuständige Gemeindeverwaltung vorgenommen. Anschließend sollte die Öffentlichkeit über die Wirkungsweise der Ampel-Anlage umfassend informiert werden, damit Missverständnisse künftig vermieden werden.
Eugen Hintzer
Sprecher AK Verkehr