Bericht über das Herbst-Forum 2017

Die Agenda 21 Pullach hat auf ihrem Herbstforum am 29.11.2017  den Großhesseloher Unternehmer und Koordinator der GWÖ-Fokusgruppe Unternehmen Bayern Nikolaus Teixeira eingeladen, das Konzept der „GEMEINWOHL-ÖKONOMIE – Ein Wirtschaftsmodell mit Zukunft“ vorzustellen. Es waren 40 Teilnehmer gekommen um zu hören, wie unser Wirtschaftssystem gerechter werden könnte. Außerdem wurde über die Agenda 21-Arbeit berichtet.

Vortrag und Diskussion GEMEINWOHL-ÖKONOMIE (GWÖ) 

In einer Welt mit endlichen Ressourcen, schnellem Wandel und ungerecht verteilten Gütern stehen wir alle vor der Frage, ob das vorherrschende Wirtschaftssystem unser gutes Leben, spätestens aber das unserer eigenen Kinder bedroht. Statt zu kritisieren, hat die Gemeinwohl-Ökonomie eine Positiv-Lösung entwickelt und auf demokratische Beine gestellt. Tausende Menschen kooperieren, um das Modell umzusetzen. Über 550 Unternehmen und etliche Kommunen bilanzieren bereits nach diesem Standard. Der Europäische Wirtschaftsausschuss hat dieses Jahr das Modell als Standard empfohlen.

Das Herzstück der GWÖ ist eine Matrix mit 20 Themen. Dabei geht es darum, die Werte Menschenwürde, Solidarität&Gerechtigkeit, Ökologische Nachhaltigkeit und Transparenz&Mitentscheidung in Bezug auf die Berührungsgruppen Lieferanten, Eigentümer&Partner, Mitarbeiter, Kunden und gesellschaftliches Umfeld zu bilanzieren.

Unternehmen, Kommunen und Bürger bilanzieren nach dieser Matrix. Für größere Unternehmen ist die Bilanzierung (nichtfinanzieller Bericht) seit 2017 in Deutschland sogar Pflicht. Diese Nachricht ist auch für kleinere Firmen wichtig, weil sie Teil deren Zulieferkette sind.

Der Abend wurde genutzt, indem sich die Teilnehmer mit einem Gemeinwohl-Selbsttest dem Modell näherten. Es wurde klar, dass jeder durch sein soziales und ökologisches Verhalten dazu beitragen kann, ein gutes Leben für alle zu ermöglichen. Mehr Informationen unter: www.gwoe-bayern.org · www.ecogood.org · www.com-design.net

In der regen Diskussion mischten sich Begeisterung für das Modell mit Zweifel, dass ein generelles Umdenken der Unternehmer erreichbar ist. Bewusst wurde allen, dass jeder Einzelne durch sein Einkaufs- und Konsumverhalten, Solitarität und Kommunikation viel zum Gelingen einer gerechteren Wirtschaftsordnung beitragen kann.

Bericht über die Agenda 21-Projekte

Der Sprecher der Agenda 21 berichtete über den Stand der 14 Projekte. Auf der Agenda 21-Internetseite ist der Fortschritt bei den Top 10-Projekten Energievision, Nachhaltige Gemeinde Pullach, Höllriegelpark usw. dargestellt. Leider muss festgestellt werden, dass bei den jetzt  fälligen Bearbeitungen  in der Verwaltung und bei Entscheidungen im Gemeinderat kaum ein Fortschritt erfolgte. Außerdem wurden Projekte wie Gestaltung Erweiterte Ortsmitte und Verkehrskonzept im Ortsentwicklungsplan-Prozess integriert und sind daher von dessen Fortgang abhängig.

Lediglich die beiden neuen Projekte Urbane Gärten Pullach und Fair Trade Gemeinde Pullach wurden vom Gemeinderat genehmigt und so konnte die Realisierung in Angriff genommen werden.

Bert Eisl
Sprecher Agenda 21 Pullach