Wald und Wasser retten – auch bei uns

 

Wald und Wasser retten – auch bei uns

Der Wald hat eine entscheidende Bedeutung für die Ökobilanz weltweit, aber auch bei uns. Er reduziert nicht nur die CO2 Belastung und speichert den so aufgenommenen Kohlenstoff, Wälder sind auch für den Wasserhaushalt und das lokale Mikroklima wichtig. Leider sind auch unsere Wälder durch den sogenannten Flächenfraß auf Grund der stetigen Ausweisung und Erweiterung von Industrie- und Gewerbegebiete bedroht. Hinzukommt, dass unsere heimischen Bauarten – insbesondere Fichten, Kiefern und Eschen, inzwischen aber auch die für die Isarhangwälder typischen Buchen - unter Hitze und Trockenheit leiden. Der BUND Naturschutz meint sogar „es ist es fünf vor Zwölf - Bayerns Wälder sterben“ und „unsere Wälder sind das erste Opfer der Klimakatastrophe“.

Gerade die Kommunen sind hier aufgerufen, dem Waldsterben nach ihren Möglichkeiten entschieden entgegen zu treten. Dabei ist die Anpflanzung oder die Ersatzpflanzung von einigen Bäumen im Ortsgebiet nur ein Tropfen auf den buchstäblich heißen Stein. Entscheidend ist der konsequente Erhalt bestehender Waldstrukturen.
Bis neu oder ersatzgepflanzte Bäume ihre klimatische Wirkung voll entfalten können, dauert es Jahrzehnte. Die nach bestehendem Bebauungsplan jederzeit mögliche Abholzung von 1000 bis 2000 Bäumen auf dem Gelände der United Initiators ist in diesem Sinn absolut kontraproduktiv.

Auch die Problematik der schwindenden Trinkwasserreserven wird allgemein diskutiert. Obwohl wir in Pullach derzeit durch die Tiefengrundwasserbrunnen im Forstenrieder Park vermutlich noch auf absehbare Zeit gut versorgt sind, stellt sich die Versorgungslage der stark wachsenden benachbarten Landeshauptstadt, mit der sich Pullach dieses Tiefengrundwasser im Forstenrieder Park teilen muss, schon wesentlich kritischer dar.
Dabei soll Tiefengrundwasser, das sich nur sehr langsam regeneriert, nach dem Landesentwicklungsprogramm Bayern des LfU als „eiserne Reserve“ nur in „besonderen Not- und Krisenfällen“ zur Trinkwasserversorgung herangezogen werden. Der Umstieg von den ursprünglich neun Grundwasserquellen am Isarhang auf den Tiefbrunnen in den 80 er Jahren wurde damals mit einer Gefährdung des Grundwassers u.a.  in Folge mehrerer Brandkatastrophen bei der Peroxid-Produktion im Industriegebiet begründet. Die Auffangbecken für das Löschwasser waren wohl nicht ausreichend dimensioniert. Die Eignung der Hangquellen als mögliche Trinkwasserreserve für Pullach ist aber seitdem aber nicht mehr untersucht worden.
Der größte Teil des Hangquellenwassers wird nun, neben der Wasserentnahme aus dem Isarkanal, seit Jahren für Kühlzwecke bei der elektrochemischen Herstellung von organischen Peroxiden verwendet. Wir meinen, dass die Hangquellen als Wasserreserve freigehalten werden und das gesamte Kühlwasser ausschließlich dem Isarkanal entnommen werden sollte. Zudem sollten diese Hangquellen allein aus Naturschutzgründen unbedingt erhalten bleiben. Sie sind für die ökologische Funktion des auwaldähnlichen Isar-Hanggebiets mit seinen Bächen und Tümpeln überlebenswichtig.

Agenda 21 Pullach
Peter Kloeber