erschienen im ISAR-ANZEIGER am 15.06.10
Ausgerüstet mit Transparenten, Plakaten, roten Karten und Trillerpfeifen zogen die Vereinigungen der Südgemeinden gegen die Teilnehmer an der Pressekonferenz der Südring-Befürworter ins Feld.
Die Südring-Befürworter, zusammengesetzt aus den Bürgermeistern der nördlichen Gemeinden im Landkreis München „Nordallianz“, dem Verein VIA99 mit CSU-München sowie den Landräten von Miesbach, Garmisch und Weilheim-Schongau veranstalteten diese Pressekonferenz am 8. Juli 2010 in der Kugleralm in Oberhaching. Die Lokalisierung dieser Veranstaltung am Ort des Südbündnis-Sprechers, Bürgermeister Schelle, war wohl als Provokation gedacht. Es sollte auch ausgelotet werden, ob die „Südstaatler“ dagegen protestieren oder die Eindringlinge durch Stillhalten akzeptieren.
Der Vorsitzende der Südringgegner, Dr. Hofmann, hatte daher zu dieser Demonstration aufgerufen. Mehr als 100 Aktivisten folgten seinem Aufruf und empfingen die Konferenz-Teilnehmer mit Pfiffen, Buh-Rufen und Zeigen von roten Karten. Insbesondere dem Landtagsabgeordneten Gantzer stellten sich die Demonstranten in den Weg, um ihm die im Süden Münchens entstehenden Umweltschäden klarzumachen.
Eine Gruppe aktiver Südringgegner der Agenda 21 Pullach rüsteten sich mit 2 großen Transparenten der Gemeinde und der Agenda 21 aus, um mit ihrer Teilnahme an der Aktion deutlich die ablehnende Haltung Pullachs gegen den Südring zu demonstrieren.
Ein Sprecher der Südringgegner drückte in seiner Ansprache aus, dass die Nordgemeinden meinen, einen erheblichen Teil ihres Verkehrs auf einen Südring verlagern zu können, dabei handelt es sich auch um viel hausgemachten Verkehr zu den Industrie- und Gewerbezentren. Die Landkreise vom Oberland, die sich mit der Nordallianz verbunden haben, tun dies primär, um sich wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen.
Die erheblichen ökologischen Schäden in den südlichen Gemeinden Münchens werden dabei billigend in Kauf genommen.
Es wird weiterhin Widerstand gegen das Südring-Projekt notwendig sein, da der Wirtschaftsausschuss des bayerischen Landtags beschlossen hat, die Pläne nicht endgültig fallen zu lassen, sondern lediglich in den kommenden Jahren die Realisierung - wegen der erheblichen Eingriffe in die Natur und aus finanziellen Gründen - nicht anzugehen.